GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG
Juli 16, 2021 | Pressemitteilungen
Nachteile des Oder-Ausbaus für Landwirtschaft, Klima und Wasserhaushalt nicht ausblenden – Zudem droht eine Verschlechterung des Hochwasserschutzes
Hintergrundinformationen:
Gefahr durch sinkenden Grundwasserspiegel:
„Gleichzeitig wird auch die Zukunft der Landwirtschaft auf deutscher und polnischer Seite stark gefährdet, da die geplanten Baumaßnahmen den Grundwasserspiegel weiter absenken werden. […] Die Schutzgüter in Deutschlands einzigem Flussauen-Nationalpark, dem Nationalpark Unteres Odertal, sind durch die Ausbaupläne und die damit verbundene Absenkung des Grundwasserspiegels ebenso bedroht wie die Ziele des Bundesprogramms „Blaues Band Deutschland“, das Bundeswasserstraßen im Nebennetz ökologisch aufwerten soll (Wolter 2018, 2019; Geßner 2019). […] Ein Ausbau wird das exakte Gegenteil bewirken: Schnellerer Wasserabfluss, Tiefenerosion des Flussbettes und Absinken des Grundwasserspiegels werden zu noch schnellerer Entwässerung der Landschaft führen. Die letzten Dürrejahre haben bereits gezeigt, welcher Effekt zu erwarten ist: Selbst ohne die schnellere Abführung des wenigen Wassers wird das im Zuge des Klimawandels sinkende Wasserdargebot nicht ausreichen, um die angestrebte Fahrwassertiefe von 1,80 Metern überhaupt zu erreichen.“
Quelle: IGB (2020): Ausbaupläne an der Oder – Gefahren für Natur und nachhaltige Nutzung. IGB Policy Brief, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin. DOI: https://dx.doi.org/10.4126/FRL01-006424441
Beispiel sinkender Grundwasserspiegel an der Elbe durch Sohlerosion:
„Daraus folgt, dass auch der erosionsbedingte Verfall des Elbwasserspiegels sich auf das Grundwasser überträgt, so dass sich die Grundwasseroberfläche in Flussnähe entsprechend dem Elbwasserspiegel absenkt. Da sich der Schwerpunkt der Sohlerosion im Lauf der Zeit flussabwärts verlagerte, wird nach und nach auch das Grundwasser der weiter in Richtung Unterstrom gelegenen Bereiche entsprechend beeinflusst.“
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